Gemütlich wars im Wohnzimmer des Landesbeauftragten für Liebe & Harmonie, denn man konnte bequem in Liegestühlen sitzen. Interessant wars auch, denn die Bands haben wieder ihre Nähkästchen geöffnet und nen ordentlichen Schwank erzählt. Aber vor allem wars eins: musikalisch und laut. So wie es sich für ein richtiges Festival eben gehört.
An drei Abenden haben insgesamt sechs Bands die „Wohnzimmerbühne“ gerockt und gezeigt, wie viele Facetten Rock-Musik annehmen kann. Antispielismus, The Secret Door, Crushing Caspars Unplugged, Smoking Hut On Stones, Sun Of A Gun und Levee bildeten das Line-Up des ersten Heimspiel TV Festivals, welches in sechs einzelnen Sendungen bald bei rok.tv zu sehen sein wird.
Die Geschichte von „Levee“ beginnt im Jahr 2009 als sich Marcel (guitar), Florian (guitar) und Patrick (drums) zum ersten Mal bei einer Jam Session in Rostock trafen. Schnell wurde klar: die drei wollen gemeinsam Musik machen.
Nachdem Bassist und Sänger die Gruppe komplettierten, konnte die Band unter dem vorläufigen Namen „Muff Squid“ loslegen. Erste regionale Gigs folgten. Die Besetzung hatte jedoch keinen Bestand und der Posten am Bass wurde frei. Felix trat als Aushilfe bei einem Auftritt der Band bei und wurde so der neue Mann am Bass.
Als dann im Jahr 2011 der damalige Sänger die Band verließ, nutzen die verbliebenen 4 dies und zogen sich zum intensiven Songwriting zurück. Erst nachdem die Instrumentalfraktion Hauke (vocals) auf einer Session im Jahr 2012 kennen lernte, trat die Band wieder ins Rampenlicht. Ein neuer Name sollte den neuen Abschnitt der Bandgeschichte einleiten – „Levee“.
Um den neuen Sound festzuhalten, wurden zunächst drei Songs aufgenommen. In der Musik von Leveesind Anleihen aus Blues-, Funk- und Stonerrock zu finden. Einflüsse wie Rory Gallagher, Red Hot Chili Peppers, Tool und Jimi Hendrix runden die Mischung ab.
Gestartet im Jahr 2010 als HipHop-Duo mit Poprock-Appeal, wandelte sich das Projekt um Sprechgesängler Florian, Gitarrist Mülli, Bassist Arne und Schlagzeuger Hannes 2012 zu einer klassische Band, die ihre Schmelze aus Indierock-lastigen Liveinstrumenten, elektronischen Synthiesounds und poppigen Melodien vorantreiben.Kaas von Die Orsons zog die Referenz zu Kings of Leon, die Jungs selbst verorten sich irgendwo in einer Spanne zwischen Einflüssen von britischem Indie und deutschem Rap. Der Sound sprüht in wechselnden Schüben vor Sauberkeit und Dreck. Inhaltlich gestaltet es sich zum einen poetisch und tiefschürfend („Tag &Nacht“), zum anderen unbekümmert und verspielt („Was uns antreibt“). Das vierte Bandjahr von Sun of a Gun hält viel Neues bereit. Lauter, nachdenklicher, abtrünniger. Vielleicht! Die Band will sich neu beweisen und ihre Welt mit Menschen teilen. Ob ihr dies gelingen kann? Ein entschiedenes Vielleicht. Das wichtigste dabei ist, dass sie es einfach machen. Wohin der Wind weht, liegt sowieso nicht in ihrer Macht.
Angetrieben von Rhythmen die sich wie eine Dampfwalze den Weg ins Gehör des Hörers bahnen, wird der Kessel hier ständig mit neuen Riffs geheizt. Wenn auch nur zu dritt (manchmal auch zu viert), wird dem Zuschauer hier einiges geboten, denn erst Live trennt sich bekanntlich die Spreu von Weizen und genau da wird echte Klasse bewiesen. Fans des Stoner-, Rock n Roll- oder Hardcore Genres dürften ihre Freude an dieser gewaltigen Riffmaschine haben.
Heimspiel-TV Sendung Nr. 9:
Die CRUSHING CASPARS sind vier kernige Norddeutsche aus Rostock und ihr Sound ist ganz klar geprägt von ihren Lieblingsbands! Diese sind zum Teil echte Stilikonen ihrer Szenen, wie zum Beispiel Suicidal Tendencies, Sick Of It All, Blood For Blood, Gorilla Biscuits aber auch Motörhead um mal einige zu nennen.In dieser Tradition sehen sich die Jungs und so ist es auch nicht weiter verwunderlich,daß ihre Mucke eine inkorrekte Mixtur aus Oldschool Hardcore, Punkrock & brüllendem Rock’n’Roll ist.Sie selbst bezeichnen ihren Stil als Baltic Sea Hardcore.Baltic Sea Hardcore, weil er voller Emotionen und Leidenschaft steckt, zum Teil rau wie die See an der sie leben und wiederum sanft, wie die Sonne, die ihr Gemüht erhellt, dann wieder laut und schnell, wie der Orkan der hier zuweilen tobt und zäh und träge wie die Art der Menschen die hier leben!B.S.H.C. – eben einfach nordisch herb!Bleibt noch zu sagen, daß die CRUSHING CASPARS eine absolute Liveband sind. Wenn sie vor Publikum zocken wachsen die CASPARS stets über sich selbst hinaus! Nach mehr als 1000 Auftritten in den letzten 20 Jahren sind sie nach wie vor totale Adrenalinjunkies!Das Motto ist: Kein Weg zu weit – for a CASPARS Attack!
Heimspiel-TV Sendung Nr. 8:
Retromodern Garage Rock from Rostock! Das goldene Königreich des Rock ’n‘ Roll, Beat und Blues ist untergegangen… doch The Secret Door lebt! Heute scheppern und röhren die Gitarren der drei Garage Rocker aus dem Untergrund nach oben – jünger und roher denn je. Nach vier Jahrzehnten kryonischem Kälteschlaf fand sich das bunte Trio in einer fremden Musikwelt wieder, beherrscht von kalter Elektronik, sülzigem Pop und überschwerem Metall – in einer Zeit, gegen welche die Erinnerungen an die Sechziger wie ein kaleidoskopischer Meskalintraum wirkten. Während sie noch mit den Nachwehen des Kulturschocks rangen, erhob sich eine Stimme aus den Tiefen ihrer Synapsen, die da sprach:„Die Menschen von heute haben vergessen, wie man groovt… Befreit den Rock n‘ Roll, gebt ihm seine wahre Form zurück und tragt ihn hinaus in die Gegenwart!“Und so kam es, dass The Secret Door in einer nahegelegenen Garage die Instrumente aus den Tweed-Koffern holten und dem Sound der alten Tage neues Leben einhauchten. Abgewetzt und ungebügelt, aber wohlgeformt poltern ihre Songs seither von den Bühnen des 21. Jahrhunderts, schmiegen sich um jedes Tanzbein und bringen es zum schwingen.
Antispielismus – Das sind 9 Rostocker Jungs. Fanatisch, symphatisch, hanseatisch und mindestens genauso schief gewickelt, wie der Turm von Pisa. Mit diversen Zupf-, Schlag- und Blasinstrumenten erzeugen sie nicht nur feinsten Ska, sondern lassen sich auch in Sachen Reggae und Punk nicht die Butter vom Brot nehmen.
Inhaltsverzeichnis
Heimspiel TV: Aufzeichnung Nummer 3
Am 17.09.2013 war es endlich wieder so weit – der M.A.U. Club verwandelte sich erneut in das gemütliche Heimspiel TV – Wohnzimmer und der Landesbeauftragte für Liebe und Harmonie MV begrüßte zwei weitere Bands aus unserem schönen Bundesland. Beide haben sich dem HipHop verschrieben und kommen aus Rostock und Greifswald. Die Rede ist natürlich von Joggä & Schlips und Aufjeden Derbe, die dem Publikum mit treibenden Beats und wortgewandten Texten ordentlich einheizten.
Die Musikindustrie ist eine heimtückische See. Dominiert von zusammengecasteten Crews auf Flotten von Einheitsbrei-Dampfern kentern viele, bevor sie richtig auf Kurs kommen. Ausgerechnet im Zeichen des Papierboots entern 4 junge Sprotten die Bühne und bringen als AUFJEDEN DERBE nordischen Hip Hop Sound mit. Authentische Texte und frische Wortspiele über verspielt-treibende Kopfnickerbeats formen Ohrwürmer, die den Nerv der Zeit treffen – und den des geneigten Zuhörers.
Schotten dicht, Anker hoch, Leinen los! Auf zu neuen Ufern! Dieses Papierboot macht AUFJEDEN DERBE Welle.
Heimspiel TV – Sendung Nr. 5:
Die Band JOGGÄ & SCHLIPS ist ein zusammengewürfelter Haufen von bis zu 8 Mitgliedern, der sich in keine Schublade drücken lässt. Völlig unbeeindruckt von derzeitigen Trends, schaffen sie es mit Authentizität zu punkten. Mit drei Sängern bieten sie eine geballte, vokale Kraft, die ihres gleichen sucht. Unterstützt mit teils elektronischen Beats teils akustischen Instrumenten kann so ein Sound geschaffen werden, der mitreißt. Fans bezeichnen ihren Sound als Schlagerrap oder Klamaukpop. Doch so speziell diese Betitelungen auch klingen mögen, auf den Festivals Zuparken, Pangea oder Rostock Rockt fanden die Rostocker Jungs 2013 allseits großen Anklang.
Heimspiel TV – Die zweite Aufzeichnung
„Alle guten Dinge sind zwei!“ so meldet sich der Landesbeauftragte für Liebe und Harmonie MV kurz und knapp zurück. Recht hat er, Heimspiel TV – der Abend, an dem der Landesbeauftragte lokalen Bands Audienz gewährt – geht in die 2. Runde. Am 19.09.2012 lud er nun zum zweiten Mal in den altehrwürdigen M.A.U. Club ein, und das hochoffiziell in gediegener Wohnzimmeratmosphäre mit Sprotten, Möwen, Leuchttürmen und einer kleinen Bühne. Dort sorgten an diesem Abend 2 lokale Bands für die Musik: THE HOODOO TWO und die Gewinnerband des Landesrockfestivals 2012 EARQUAKE. Beide Combos spielten ein Set in Proberaummanier und hielten den einen oder anderen Schnack mit dem Landesbeauftragten.
Heimspiel TV – Sendung Nr. 4:
EARQUAKE wurde im Herbst 2002 vom Gitarristen Frank Lemke, dem Bassisten Steven Ulbricht und dem Schlagzeuger Sven Hansel gegründet. Auf den Namen kamen sie durch Earthquake=Erdbeben. Aus dem Ear(th)quake machten sie dann Ohr-beben! Außer bekannten Titeln, von den 60er Jahren an bis in die heutige Zeit, entwickelten sie auch die ersten eigenen Songs. Eine erste EP ist in Planung. Im Sommer 2012 feierten EARQUAKE ihr 10-jähriges Bandjubiläum.
Die Band THE HOODOO TWO besteht aus Tobi (Gesang, Mundharmonika) und Ringo (Drums). Ihre Musik beschreibt die Band als Garagen-Blues-Punk. Dabei handelt es sich oft um Neuinterpretationen von alten Blues-Klassikern. Das Songwriting übernimmt Tobi und greift dabei oft auf den amerikanischen Blues zurück und bringt seinen eigene Seele in die Songs. Tobis Gesang beschreibt er selbst als eher schreiend und auch zahlreiche Gitarreneffekte verwendet er. Die reine Sitzband sagt über sich selbst, dass sie eine Zweimann-Band bleiben will und auf Gastmusiker verzichtet.
Die Heimspiel TV – Premiere am 20.06.2012
In der ersten Runde von Heimspiel TV, am 20.06.2012, empfing der Landesbeauftragte für Liebe und Harmonie die beiden Bands DIE REISE und WOODEN PEAK. Während der drei Stunden waren die beiden Bands live auf kleiner Bühne zu erleben-getreu dem Motto: „Proberaum statt Wembley“ und plauderten mit dem Landesbeauftragten etwas aus dem Nähkästchen.
Heimspiel TV – Sendung Nr. 2:
WOODEN PEAK leben Musik, sind Märchenerzähler, sind Multiinstrumentalisten, die mühelos ihr Duo zum Orchester aufblasen können, wenn Platz bleibt zwischen liebevoll arrangierten Songs, zwischen rätselhaften Bildern, die Wind zurücklassen im Kopf. Lieder, die dich auf deinem Weg durch die Stadt begleiten. WOODEN PEAK sind Jonas Wolter (Akustikgitarre, Fußorgel, Gesang) und Sebastian Bode (Schlagzeug, Elektronik, Gesang) seit 2008.
2005 gründeten der Gitarrist Christian Kuzio und der Perkussionist und Schlagzeuger Ronny Bruch ein Duo und nannten es DIE REISE. Nomen est omen, beide agieren seitdem fortwährend nicht nur als Wanderer sondern auch als Vermittler zwischen den musikalischen Welten. Mittlerweile ist ihre DIE REISE zum Trio gereift, der Bassist Jan Soutschek ergänzt das Zusammenspiel der Band nicht nur sondern befördert auch deren akustische Möglichkeiten. Er erweist sich damit ebenso wie die Gründungsmitglieder als Suchender, denn eines bleibt unverändert: DIE REISE spielt freie Musik. Sie folgt der alten Weisheit von der Freiheit des Gedankens, adaptiert sie in ihrem Spiel und vermeidet von Anfang an, aller Kreativität durch Definition Grenzen zu setzen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den Liveauftritten, die gleichsam als kompositorische Quelle gedeutet werden können. Indem die Musiker durch ihr Spiel ihrem augenblicklichen Erleben, ihren Empfindungen und ihren persönlichen Anliegen unmittelbar Ausdruck verleihen, machen sie ihre Suche anschaulich. Dabei gelten sowohl die Improvisation als auch die Verkettung unterschiedlichster Genres, Stilistiken und Songstrukturen als willkommene Möglichkeit, auch noch die hinterletzten Winkel seelischer Befindlichkeiten zu erreichen. Das Publikum verbleibt dabei nicht nur als stummer Zeuge von Schöpfung und Idee sondern ist gleichermaßen Teilnehmer auf der energiegeladenen Suche nach dem einen Moment. Der aber wird allein erfahrbar für diejenigen, die sich wie die Musiker einlassen auf jenen musikalischen Road Trip, an dessen Ende man vielleicht die Antwort hat auf eine Frage, die man vorher nicht kannte.